Pfalz Cross – eine MTB Tour mit Rucksack im südlichen Pfälzerwald

Tour-Nr. MTB 2025-03 vom 02.06. – 08.06.2025

Leitung: Roman Wolf, Volkmar Zankl

Teilnehmer: Torsten, Carsten, Jürgen, Alex, Hermann, Holger

Der Pfälzerwald ist aufgrund seiner Geologie (Buntsandstein) und der Wälder (viele Buchen-Eichenwälder) dem Spessart ähnlich. Was ihn jedoch besonders ausmacht, sind die Felstürme und Felsklötze, die mitunter zu Tisch- und Torfelsen verwittert sind. Bei langen Biketouren sind dies immer beliebte Rastplätze und Fotomotive.

So entstand die Idee, diese herrliche Landschaft in einer Fünftagesrundtour zu erkunden. Bei der Vorbereitung mussten wir feststellen, dass es immer schwieriger wird, für Gruppen Übernachtungen für eine Nacht zu finden. Wir hatten das Glück, den lokalen Biker Philipp Nink von der DIMB zu kennen, der uns mit Routentipps fachkundig unterstützt hat. 

 

Als Startort hatten wir uns das kleine Dorf Bundenthal bei Dahn ausgewählt, weil es dort einen Landgasthof mit genialem Frühstück gibt. Unsere Strecke führte uns zunächst nach Süden (Sindelsberg/Wegelnburg). Von diesem Aussichtspunkt führt ein bemerkenswert langer Biketrail hinunter ins Seebachtal und weiter nach Fischbach, wo wir den ersten Regenschauer der Woche bei der Mittagspause aussitzen konnten. Der Nachmittag war mit steilen Auffahrten und eingestreuten Trails über die „Hohe List“ und das „Wanderheim 3 Buchen“ wunderbar abwechslungsreich. So erreichten wir unseren ersten Zielort in Lemberg bei Sonne.

 

Am nächsten Tag ging es durch Wälder, Täler und kleine Dörfer zum spektakulären Felsendom („Hubertusfelsen“) bei Leimen, den wir auf einem Rundweg von allen Seiten besichtigen können. Wir folgten einem langen, schmalen Waldtrail, der uns hinunter in das kleine Dörflein Iggelbach führte. Hier wird eine Problematik der inneren Pfalz sichtbar. Der Tourismus konzentriert sich auf wenige bekannte Orte im Osten, wo Weinbau betrieben wird oder bekannte Burgen auf Gipfeln thronen. Die kleinen Dörfer inmitten des Pfälzer Waldmeers haben nichts davon zu bieten. Entsprechend gering ist die Zahl von Einkehrmöglichkeiten unterwegs. Noch zahlreiche Kilometer auf einem gut zu fahrenden Biketrail waren zu bewältigen, bis wir nach 55 km und 1.200 Hm unser Tagesziel in Lambrecht erreichten. Hier gab es schließlich einen wohlverdienten Kaffee mit Kuchen, um die Energiespeicher wieder zu füllen.

 

Für den dritten Tag war eigentlich Dauerregen angesagt. Bei der schönsten Auffahrt der Tour zur „Kalmit“ – dem höchsten Berg des Pfälzerwaldes – hatten wir Glück. Ein Schauer kam erst später. Was kann an einer Auffahrt über 500 Hm eigentlich „schön“ sein? Es sind die schmalen und auch bergauf fahrbaren Pfade des Pfälzer Wegenetzes, die sich hier in Rheinland-Pfalz Wanderer und Biker problemlos und harmonisch teilen. Ein wenig durchnässt kamen wir schließlich in Annweiler (bei der Burg Trifels) an. Die Pension „Bergterrasse“ bot uns eine fast schon luxuriöse Unterkunft und abends genossen wir Pfälzer Spezialitäten in der „Alten Gerberei“. 

 

Am vierten Tag konnten wir wieder gutes und trockenes Bikewetter genießen. Wir fuhren am Ostrand des Pfälzerwalds von Annweiler Richtung Frankreich. Eine abwechslungsreiche Strecke mit neu entdeckten Trails führte uns zunächst nach Bad Bergzabern. Endlich gab es eine geplante Mittagspause in einem guten Café der kleinen Kurstadt. Den Nachmittag verbrachten wir auf interessanten Bikestrecken des „#mtbparkpfälzerwald“. In Schweigen-Rechtenbach stiegen wir am „Deutschen Weintor“ ab – ein paar Kilometer vor Wissembourg. Einige Teilnehmer entdeckten die Weinverkostung der örtlichen Winzergenossenschaft.

Für den nächsten Tag war wieder Regenwetter angekündigt. Wir warteten den ersten (heftigen) Schauer ab und stiegen dann steil hoch zum Grenzweg Deutschland/Frankreich, der von alten Grenzsteinen gesäumt ist. Nach rasanter Abfahrt zur bekannten Gaststätte am Germanshof machten wir uns wieder auf eine spannende Trailsuche, um unsere Bikewoche am Felsenmeer („Fladensteine“) oberhalb von Bundenthal zu beenden. Kurz vor dem Ziel erwischte uns nochmals ein Schauer. Aber zwischenzeitlich waren wir diesbezüglich erfahren.

 

Auch ohne weite Anfahrt gibt es in Deutschland viele Regionen mit spannenden Bikestrecken, die es zu entdecken gilt. Nachfahren kann jeder. Eine neue Runde zu entwickeln ist viel schöner und spannender. 

 

Bericht: Volkmar Zankl