Hoch über dem Tannheimer Tal

Bergtour für (Wieder-)Einsteiger

27.06.2024

Tour-Nr. S 2024-05 vom 22.-26.06.2024

Leitung: Stefan Heinloth

 

Beim Vorbereitungstreffen wurden schon einige Fragen bezüglich Ausrüstung, Wünschen, Vorbehalten geklärt und so starteten wir unter Leitung unseres Tourguides Stefan zu fünft (Armin, Marita, Roland, Sonja und Stefan) per PKW ins Tannheimer Tal. Nach Ankunft in Grän ging es zunächst gemütlich, später in stetigen Kehren die 500 Hm hinauf zu dem vor allem bei Kletterern beliebten Gimpelhaus. Dabei kamen alle mächtig ins Schwitzen. Am Sonntagmorgen starteten wir bei unbeständigem Wetter zur Schneetalalpe, vorbei an der noch im Bau befindlichen Tannheimer Hütte, umgeben von bunten Wiesen mit Enzian und Trollblumen und mit zahlreichen Gämsen unterhalb und oberhalb des Weges. Die Besteigung der Scheidspitze brachen wir dann wegen des rutschigen Geländes und der schlechten Sicht doch lieber ab. Die hervorragende Küche der Schneetalalpe entschädigte uns, und wir genossen die Sonnenterrasse sehr mit fantastischem Ausblick auf den Haldensee trotz einiger Wolken. Zum Eingewöhnen war die Wanderung zur Schneetalalm genau richtig. Zurück im Gimpelhaus ließen wir den Abend gemütlich beim Würfeln ausklingen. 

Am nächsten Morgen ging es nach einem kräftigen Frühstück zunächst gut 300 Hm bergauf bis an den Fuß von Roter Flüh und Gimpel, wieder mit herrlichem Blick in das Tannheimer Tal mit Nesselwängle und Haldensee. Die Route bis zum Sabachjoch war nicht zu unterschätzen, besonders, wenn man/frau zuvor noch nie über ein Blockgelände oder über einen Geröllhang gelaufen war. Stefan führte uns jedoch sicher durchs Gelände und nach einer kurzen Rast eröffnete sich nach dem Sabachjoch ein schöner Blick in ein weites Tal. So ging es zunächst sanft, wenn auch durch den vielen Regen der letzten Tage etwas rutschig, über Almwiesen, später etwas steiler durch den Fichtenwald knapp 600 Hm bergab, wieder mit zahlreichen Gämsen und Alpenblumen an den Berghängen. Eine Herausforderung kurz vor unserer Einkehr in der Musauer Alm war die barfüßige Durchquerung des Sababachs, der durch die Regenfälle der letzten Tage angeschwollen war. Unsere Füße waren nach dem Bad im kalten Bachwasser dankbar und um eine Nummer geschrumpft. Nach einer kurzen Pause erreichten wir am Nachmittag die auf einer Hochebene gelegene Otto-Mayr Hütte mit einem herrlichen Panorama auf die andere Seite von Gimpel und Roter Flüh. Sonnenterrasse, Abendmenü und gemütliche Spiele rundeten den abwechslungsreichen und auch aufregenden Wandertag ab. Am Morgen ging es nach einem leckeren Frühstücksbüffet 300 Hm bergauf bis zur Füssener-Jöchle-Bahn, immer mit Blick auf Gimpel und Rote Flüh. Hinter der Sefenspitze änderte sich die Perspektive,  und vorbei an letzten Schneefeldern begann ein sanfter Abstieg in das ausgedehnte Sebental, schon mit Blick auf unser heutiges Tagesziel, die Bad Kissinger Hütte. Dabei erklärte uns Stefan, wie ein Schneefeld zu überqueren ist bzw. dass man dies besser unterlässt, wenn man nicht die richtige Ausrüstung dabeihat. 

 

Nach einer Rast an der Sebenalpe stiegen Armin und Stefan auf das Brentenjoch auf (300 Hm), während wir anderen den nun wieder im steinigen Gelände ansteigenden Weg bis auf die Bad Kissinger Hütte zurücklegten und dort den wunderbaren Blick ins Tannheimer Tal genossen. Kurz nachdem die beiden Gipfelstürmer eingetroffen waren, wendete sich das Wetter und Regen setzte ein. Dennoch ließen es sich die beiden nicht nehmen, nach dem Abendessen den Aggenstein in Rekordzeit zu erklimmen. 

 

In der letzten Nacht auf der Hütte erlebten wir schließlich noch ein mächtiges Berggewitter mit gewaltigen Hagelkörnern. Aber am Morgen war der Himmel, im Gegensatz zur Wettervorhersage, strahlend blau, so dass auch wir Zaghafteren in Begleitung von Stefan den frühen Aufstieg auf den Aggenstein, einschließlich erster Klettererfahrungen, gut bewältigen konnten. Anschließend ging es zurück ins Tal, und zwei Stunden später war unsere wunderschöne Tour durch die Tannheimer Berge schon wieder vorbei. Ein letzter Blick auf Aggenstein und Bad Kissinger Hütte, und es ging wieder Richtung Aschaffenburg. 

 

Wir möchten uns bei unserem ausgezeichneten Tourguide Stefan bedanken und hoffen, uns vielleicht auf einer weiteren Tour wieder zu sehen.

 

Bericht: Sonja Reinhard

Fotos: Stefan Heinloth