3000er im Ötztal

Tour-Nr. S 2025-16 vom 05.08. – 09.08.2025

Leitung: Alex Leckert, Andy Löffler

 

Vom 5. bis 9. August 2025 erlebte eine 12-köpfige Gruppe eine großartige Hochtourenwoche im Herzen der Ötztaler Alpen.
Ausgangspunkt war das idyllisch gelegene Bergdorf Vent, von wo aus wir in fünf unvergesslichen Tagen zahlreiche Gipfel besteigen durften. Das Wetter zeigte sich während der gesamten Tour von seiner besten Seite und auch sonst waren die Bedingungen perfekt. Eigentlich ließe sich die ganze Tour mit nur einem Wort beschreiben: Perfekt! Aber gut, erstmal der Reihe nach.

Dienstags morgens trafen wir uns zeitig in Aschaffenburg und machten uns auf den Weg nach Vent. Sofort nach der Ankunft starteten wir mit dem Aufstieg zur Vernagthütte (2.755 m). Einige Tourteilnehmer waren früher angereist, hatten schon mehrere Tage auf dieser verbracht und waren bereits auf mehreren Bergen gewesen. Der aufsteigende Teil der Gruppe machte noch einen Schlenker über die schön gelegene Hütte Hochjochhospiz. Der Aufstieg ging entlang einer tiefen Klamm und bot eine fantastische Aussicht auf die umliegende hochalpine Bergwelt. Auf der Hütte angekommen, war die Gruppe nun endlich vereint und es konnte richtig losgehen.

 

Am ersten gemeinsamen Bergtag teilte sich die zwölf Personen große Gruppe in zwei Seilschaften auf. Während die eine Gruppe sich als Ziel die imposante 3.414 Meter hohe Kesselwand herausgesucht hatte, bestiegt die andere den Fluchtkogel
(3.492 m). Über Gletscher und Geröll erreichten beide ihr Ziel ziemlich zeitgleich. Die Kesselwand-Gruppe musste sich ihren eigenen Weg durch Neuschnee und Gestein suchen, was aber dank unseres Führers gut gelang. Auf dem weiteren Weg nahm auch diese Gruppe noch den schönen Fluchtkogel mit, der eine fantastische Aussicht auf die Gletscherweiten ringsherum bietet. Einige der ersten Fluchtkogel-Gruppe bestiegen auch noch die Dahmannspitze (3.397 m). Am Nachmittag trafen wir uns wieder auf der traumhaft gelegenen Brandenburger Hütte (3.277 m), einer besonders urigen Hütte, inmitten der Gletscherwelt.


Am dritten Tag machten sich einige Frühaufsteher bereits vor dem Frühstück auf und erlebten einen spektakulären Sonnenaufgang beim Besteigen der Dahmannspitze. Nach der Stärkung auf der Hütte ging es dann für alle gemeinsam in zwei Seilschaften über den weitläufigen Gletscher zur Mittleren Hintereisspitze (3.450 m).
Während eine Gruppe den luftigen Grat überschritt, stieg die andere Gruppe über ein zuvor angebrachtes Fixseil wieder ab. Gemeinsam wanderten wir über die Guslarspitzen zurück zur Vernagthütte, wo wir den gelungenen Tag bei bester Stimmung beendeten.

 

Der vierte Tag war das alpine Highlight unserer Tour: der Aufstieg zur Wildspitze (3.768 m), dem höchsten Berg Nordtirols und zweithöchsten Gipfel Österreichs. Mit ihrer mächtigen Erscheinung und dem markanten Doppelgipfel gilt die Wildspitze als einer der großen Klassiker der Ostalpen. Über zwei große Gletscher, die durch eine steile Firnrinne getrennt sind, erreichten wir den Hauptgipfel. Die Aussicht war überwältigend – ein Panorama über die gesamte Ötztaler Bergwelt bis hin zu den Dolomiten und zur Bernina. Einige wagten noch die kurze Gratüberschreitung zum rund 20 Meter tiefer gelegenen Nordgipfel, bevor wir gemeinsam die Gipfelrast genossen, und zwar allein, ohne andere Seilschaften – und das soll etwas heißen auf der Wildspitze. Der Abstieg führte über den Gletscher und schließlich über den gesicherten Klettersteig am Mitterkarjoch hinab zur Breslauer Hütte (2.844 m). Dort feierten wir den gelungenen Gipfeltag in gemütlicher Runde, und es stellte sich heraus, dass die Wildspitztour ja nur eine Halbtagestour gewesen war. Tja und das war dann auch schon der letzte Tag. Die Tage vergingen wie im Flug.


Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück auf der Hütte ging es zurück ins Tal nach Vent, wo unsere Autos warteten. Einige konnten und wollten von den Bergen einfach nicht genug bekommen und nutzten die Gelegenheit, noch den Wilden Mannle (3.019 m), einen aussichtsreichen Wanderdreitausender oberhalb von Vent, zu besteigen. Anschließend traten wir voller schöner Gipfelerlebnisse, aber dennoch wehmütig die Heimreise an.


Dank der wirklich tollen Gruppe und unserer beiden prima Tourenleiter Alex Leckert und Andy Löffler hatten wir alle eine sehr schöne Zeit in den Bergen.

 

Bericht Tobias Kny